Vertikal Antenne für 6-40m
Als ich kürzlich nach brauchbaren Dateien für den 3D Drucker aus dem Bereich Antennenbau suchte, stieß ich auf einen Spulenkörper für eine Verlängerungsspule. Eigentlich wollte ich nur ausprobieren, einen Spulenkörper zu drucken. Im Endeffekt entstand eine Verlängerungsspule für eine Vertikalantenne für die Bänder von 6 bis 40 m. Die Radials habe ich nach dem Prinzip für einen Multiband-Dipol von Peter, DL4ABB, aufgebaut, den ich lange an den Wochenenden auf meinem Truck nutzte. Als Verbinder habe ich allerdings die preiswerteren Stecker aus der KFZ-Elektrik benutzt.


Da die Spule ziemlich lang ist, wird sie in zwei Einzelteilen gedruckt. Damit die Nut für den Spulendraht beim Zusammenfügen direkt aufeinander trifft, sind an beiden Spulenkörpern zwei kleine dreieckige Spitzen mit einer gegenüberliegenden Vertiefung angebracht. Um die Teile später miteinander zu verbinden, habe ich noch ein 50 mm langes Rohr ausgedruckt, welches je zur Hälfte direkt in die beiden Teile hineingeschoben und verklebt wird.




Um die Spule am unteren Ende mit dem Halter und oben mit dem Strahler zu verbinden, bekommt sie noch zwei Deckel mit einem 10 mm Gewinde. Dann wird erstmal der 1mm Alu-Draht aufgewickelt. Die Drahtenden werden im Inneren der Spule zur Öse gebogen und mit einer M10 Schraube verbunden, die von innen her in die Deckel geschraubt sind. Diese Deckel werden mit drei Treibschrauben im Spulenkörper gesichert.
Aufbau der Radials
Auf die obere Schraube kommt eine M10-Verbindungshülse, die später den 5.20m Teleskopstrahler aufnimmt. Die untere Schraube konnte ich direkt in die Aufnahme einer noch vorhandenen Halterung mit PL-Fuß einschrauben. An diese Halterung werden auch die beiden Radials mittels KFZ-Steckverbinder befestigt. Die Radials habe ich nach dem Prinzip für einen Multiband-Dipol von Peter, DL4ABB, aufgebaut. Den habe lange auf meinem Truck an den Wochenenden genutzt. Als Verbinder habe ich allerdings die preiswerteren Stecker aus der KFZ-Elektrik benutzt.


Ich habe je zwei Radials aus 1.5mm² Cu-Litze pro Band vorgesehen. Nach dem Zuschnitt und Anlöten der Steckverbinder habe ich jeweils das SWR gemessen und dann erst das Stück für das nächste Band angefertigt. Die Verbinder der einzelnen Bänder sollte man allerdings nicht crimpen, sondern auf jeden Fall anlöten, das wirkt insgesamt stabiler und hält garantiert auch länger. Die Radials kann man damit sogar im 40m Betrieb gut spannen und an 50cm langen Erdankern befestigen.




Auf den Bändern von 6 bis 20 m kann man die Verlängerungsspule auch komplett weglassen. Für den Betrieb auf 30 und 40 m kann man die Antenne über die Anpassleitung mit der Krokodilklemme auf bestes SWR einstellen. Dazu sollte man aber schon einen Antennenanalyser oder einen VNA benutzen und sich die richtige Anzapfung mit einem farbigen Edding markieren.




Aufbau & Abgleich
Wenn man brauchbare Ergebnisse erzielen will, muss man die richtigen Messmittel einsetzen. An dieser Stelle vertraue ich auf meinen "Lite VNA 64" Antenna Analyzer. Der Abgleich beginnt mit dem 6m-Band. Er bezieht sich bei einer Vertikalantenne einerseits auf die Strahlerlänge und andererseits auf die Länge der dazugehörigen Radials. Der Abgleich beginnt also schon beim Zuschnitt, wie eingangs bereits beschrieben. Als Hilfe habe ich mir einen Zettel mit den Dipollängen der Bänder hingelegt und die Länge des Strahlers für jedes Band mit farbigem Edding markiert.


Interessant wird es ab dem 30m-Band, wo die Verlängerungsspule erstmalig zum Einsatz kommt. Der Teleskopstrahler ist vollständig ausgezogen und das Radial wird aus den beiden 20m Radials gebildet. Mit der Abgriffklemme wird nun vom der Strahlerseite her die Stelle mit der richtigen Resonanz gesucht. Da wir für das 40m-Band eine größere Induktivität brauchen, geht es weiter in Richtung Fußpunkt der Spule zur 40m-Resonanz.


Jetzt steckt man natürlich beide 20m-Radials zu einer Länge zusammen. Um den Wirkungsgrad und die Abstrahlung der Antenne zu verbessern, sollte man sich für den 40m-Betrieb noch mindestens ein λ/4 Radial zusätzlich anfertigen. Auch eine Mantelwellensperre am Speisepunkt sollte nicht fehlen. Mit dieser Antenne an meinem Xiegu G90 sind mir auf Anhieb tolle FT8-QSOs auf 17m gelungen. Zusammengelegt passt sie in jeden Rucksack, also ideal für Portabelbetrieb!



