NVIS-Antenne für 10-40m
Diese Antenne entstand nach einer Vorlage von Peter Oberhofer, OE7OPJ und Anton Lanser, OE7-0014 und wurde ursprünglich für den
Not- und Katastrophenfunkverkehr entworfen.
Was mich in dieser Beschreibung besonders neugierig machte, war die Möglichkeit, besonders im Nahbereich Funkverbindungen durchzuführen.
Um den Nahbereich und die ansonsten Tote Zone zu erreichen, braucht es eine möglichst steilstrahlende Antenne
(siehe Beschreibung).
Der Aufbau erfolgte mit einfachen Materialien, die in jedem Baumarkt erhältlich sind.
Das Herzstück bildet ein 30 cm HTM-Rohr welches auf 190 mm gekürzt oben mit einem HTM-Deckel und von unten mit einem KGM-Deckel abgeschlossen wird.
Als Mast kommt bei mir ein 4-teiliger GFK-Steckmast zum Einsatz.
Dazu bekommt der KGM-Deckel eine Bohrung, durch die der Mast hindurch passt und der obere eine Bohrung, durch die nur das schmalere Ende der Steckverbindung passt.
Den KGM-Deckel habe ich mit dem Rohr verschraubt, der obere wird durch die Gummimuffe gehalten.
Das Herzstück - der BalUn
Über das Rohr werden 16 Windungen RG58 als BalUn aufgewickelt, dessen Anfang mit der BNC-Buchse im unteren Deckel verbunden wird.
Die Wicklung habe ich mit langen Kabelbindern gesichert. Das obere Ende der Wicklung wird mit den zwei 6mm-Schrauben verbunden, an welche die Strahler mit Flügelmuttern von außen befestigt werden.
Für alle vier Strahler habe ich mir witterungsbeständiges 2 mm Edelstahlseil gegönnt. Auch die Anschlußschrauben und alle Muttern sind in Edelstahl ausgeführt.
Die Karabinerhaken sind aus Aluminium, mal sehen, wie lange die halten. Ich werde sie demnächt durch etwas dünnere Edelstahlhaken ersetzen.
Als Zugentlastung habe ich die Strahler mit Isolatorstücken versehen und die Karabinerhaken in die Bohrungen durch Rohrwand
und dem unteren Deckel eingehängt. Das Einhängen der Haken über die untere Rohrkante ist etwas fummelig - die Bohrungen deshalb im 45° Winkel eingebracht.
Die Antenne wird über ein 6 m Koax-Kabel an der BNC-Buchse gespeist. Die Kabellänge ist relativ unkritisch, sollte bei QRP jedoch 15m nicht übersteigen.
Abstimmung
Die NVIS-Antenne braucht in jedem Fall einen Antennentuner. Es hat sich aber als ausreichend erwiesen, wenn man mit dem internen Tuner des Transceivers abstimmt. Ich habe sowohl mit dem IC-7000 und externen Automatiktuner als auch mit dem Xiegu G90 und seinem internen Tuner gute Erfahrungen gemacht. Erste Tests an meinem Urlaubs-QTH in Thüringen brachten überraschend gute Ergebnisse auf allen Bändern.
Je nach Platzverhältnissen können die beiden Dipole im rechten Winkel zueinander oder eben in einem spitzeren Winkel zueinander aufgebaut werden. Eine gegenseitige Beeinträchtigung konnte ich nicht feststellen.
Wenn der Winkel zu spitz wird, sollte eine weitere Abspannung des Mastes erwogen werden. Der Mast sollte stabil im Erdreich verankert werden, eine Möglichkeit bieten Bodenhülsen für Sonnenschirme, die es für verschiedene Mastdurchmesser gibt.